2012 Herbstausflug zur alten Oele in Münsingen

Unter dem Motto „Historisches und Nostalgisches“ standen auf dem Herbstausflugsprogramm der Spiezer 48er ein Besuch der alten Öle in Münsingen und des Museums für Uhren und mechanische Musikinstrumente (MUMM) in Oberhofen. Dieser Anlass fand bei fast sommerlichen Temperaturen statt.

Um 09.15 Uhr holte der Chauffeur Markus mit dem Aeschi-Car die 30 Teilnehmenden beim Bahnhof Spiez ab und führte sie nach Münsingen ins Mühletal zur alten Öle. Hier wurden sie von den Ölemannen Marius Dietrich und Paul Rothenbühler zur Führung empfangen. Bei der Öle handelt es sich um eine im 17. Jahrhundert erbautes Gebäude, welches offiziell bis ins 20. Jahrhundert in Betrieb war und nach der Unwetterkatastrophe im Jahr 1968 fast komplett zerstört wurde. Einige Senioren gründeten in der Folge den Verein „Freunde der alten Öle“ und restaurierten unter finanzieller Mithilfe der Gemeinde das gemeindeeigene Gebäude. Heute wird der Betrieb von der inzwischen dritten Generation der Ölemannen in Form eines lebenden Museums aufrecht erhalten. Im Gegensatz zu früher wird heute ausschliesslich Nussöl produziert. Die Baumnüsse werden aus der ganzen Schweiz angeliefert. Bei genügendem Volumen ist sogar garantiert, dass das Oel aus den eigenen Nüssen produziert wurde. Marius Dietrich präsentierte die Funktionalität der ursprünglich mit Wasser angetriebenen Mühle. Es ist doch sehr erstaunlich, was unsere Vorfahren an Technik vollbracht haben. Sämtliche Apparaturen – inklusive der Knochenstampfe – funktionieren heute noch einwandfrei und benötigen sehr wenig Unterhalt. Die Nussölherstellung ist auf der Webseite www.oele-muensingen.ch bestens umschrieben und dokumentiert.

Die Öle beinhaltet auch ein Museum mit alten Geräten des Münsinger Gewerbes für beispielsweise die (Holz-) Schuh-, Zündhölzer- und Schindelherstellung. Die Funktionalität dieser Geräte und ihre Bestimmung brachte uns Paul Rothenbühler überaus lebendig und mit grosser Fachkenntnisse näher.

Im Anschluss an die überaus interessante Führung konnte man sich im öleeigenen Verkaufslädeli mit den produzierten Produkten Nussöl und Mehl sowie Souveniers eindecken.

Die beiden Führer begleiteten die 48er ins Restaurant Ochsen in Münsingen – ein ebenfalls historisches Gebäude, erbaut 1528 (nach einem Brand im Jahr 1712 wieder errichtet) und verabschiedeten sich nach einem kurzen Apéro. Die Jahrgänger genossen das vorbestellte Mittagessen und machten anschliessend mehrheitlich von der Möglichkeit Gebrauch, den auf dem Areal des Schlossguts stattfindenden Handwerkermarkt zu besuchen. Dort waren natürlich auch die Oelemannen anzutreffen und boten der nicht zuletzt auch aufgrund des wunderschönen Wetters überaus zahlreich erschienenen Kundschaft ihre Ware zum Kauf an. Nachdem man sich auf dem Markt ausgetobt und mit Ware eingedeckt hatte, folgte die Weiterreise nach Oberhofen. Es stand ein Besuch des Museums für Uhren und mechanische Musikinstrumente (MUMM) auf dem Programm. Dieses befindet sich in den historischen Räumen des mittelalterlichen Rebgutes – überaus erstaunlich und beeindruckend, was uns die Herren Weiss, Tschabold und Fuchs präsentierten: Uhren und Musikinstrumente unterschiedlichster Machart und Epochen, die mehrheitlich in der Schweiz – schwergewichtig sogar im Kanton Bern – produziert wurden, konnten bestaunt und natürlich gehört werden. Der Schreibende wagt zu behaupten, dass die damals produzierten mechanischen Geräte mit Sicherheit unsere modernen Tonträger überdauern werden. Einen (kleinen) Nachteil hatten die mechanischen Musikgeräte: sie waren ausschliesslich Einfamilienhaustauglich, da die Lautstärke nicht reguliert werden konnte (ich stelle mir die Reaktion meines unmittelbaren Nachbarn, der im Übrigen einen engen Bezug zu einem unserer Jahrgänger hat, bildlich vor, wenn ich in meiner Wohnung beispielsweise ein mechanisches Klavier oder eine Orgel abspielen würde). Erstaunlich und beeindruckend war aber die Tonqualität. Weitere Infos:MUMM

Mit einem Apéro im Garten des Museums bei angenehmer Temperatur und der anschliessenden Heimreise via Interlagen endete der diesjährige Herbstausflug der Spiezer 48er.

Eine Abschlussbemerkung: Ueberaus bedauerlich ist die Tatsache, dass auch die ASKA ab dem kommenden Jahr Geschichte sein wird. Diese alt eingesessene Unternehmung mit Sitz in Aeschi wird per 17.12.2012 defititiv aufgelöst und vollständig in die Marti AG, Kallnach integriert. Die Spiezer 48er bedauern diesen unabänderlichen Entscheid ausserordentlich, wünschen aber der inovativen Belegschaft von Aeschi für die Zukunft nur das Beste. Wir werden die ASKA und vor allem auch die persönlichen Kontakte sehr vermissen. Mit der Auflösung der Traditionsfirma ASKA wird ein weiteres Kapitel Nostalgie geschrieben. Wir sind traurig!

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